Holzboote und deren Besitzer haben eines gemeinsam:
Sie sind meistens nicht ganz dicht!
(Zitat aus Jollenkreuzer-Forum www.jollenkreuzer.de )
Aber: Bei Störmtüts Restaurierung ist das Ziel
ein Restaurierung dauerhaft dichter Rumpf!
Begründung:
Störmtüt wird keinen festen Liegeplatz bekommen. An den Oberbayerischen Seen
sind Liegeplätze Mangelware und entsprechend teuer (paar Tausender pro Jahr). Die
Wartezeiten betragen mehrere Jahre!
Meine Lieblingsreviere liegen ohnehin im Norden: Die Mecklenburger
Seenplatte hat meine Begeisterung für Wasserwandern geweckt, rund Rügen muß ich
unbedingt mal machen, Boddengewässer, Elbe und Wattenmeer interessieren mich mehr als
Starnberger- und Ammersee.
Wenn ich davon genug habe gibt es noch: Bodensee, Balaton, Masurische Seenplatte ......
Störmtüt wird also ein Boot für den Urlaub! Urlaub bedeutet für
mich aber nicht dichtquellen lassen sondern segeln!
Die erste Maßnahme, um einen traditionell aufgebauten Holzrumpf
abzudichten, ist sicher das Ausleisten des Rumpfes. Zusätzlich wird durch dieses
Verkleben der einzelnen Planken eine Versteifung und Verfestigung der gesamten
Bootsstruktur erreicht.
Der Nachteil bei dieser Methode: Holz quillt bei Aufnahme von
Feuchtigkeit - sei es durch direkte Wasseraufnahme oder auch durch Aufnahme von
Luftfeuchtigkeit. Die dabei entstehenden Kräfte sind nicht unerheblich und können die
Verbände des Rumpfes beschädigen.
Die Aufnahme von Feuchtigkeit muß also verhindert oder zumindest
weitgehend eingeschränkt werden.
Bleibt mir also doch nur der Griff zur Epoxi-Beschichtung?
Eigentlich wären die Bedingungen ideal: Der Rumpf ist so zu
sagen freigelegt: Alle Ecken und Winkel sind frei zugänglich. Beste Voraussetzungen also
für eine vollständige und erfolgreiche Versiegelung.
Ganz ideal finde ich aber die Epoxi-Beschichtungen auch nicht mehr:
Probleme gibt es wohl bei einer einseitigen Beschichtungen der
Rumpfaußenseite.
Die Meinung, es könnte der Innenbereich trocken gehalten werden, ist wohl falsch:
Jeder, der schon mal ein paar Nächte auf einem Jollenkreuzer geschlafen hat, kennt die
Ströme von Kondenswasser! Regen gibt es (leider) auch immer mal wieder und selbstlenzende
Cockpits etc. gibt es bei unseren alten Jollenkreuzern nicht. Etwas Wasser in Boot und
damit auch sehr hohe Luftfeuchtigkeit sind auf Dauer nicht zu vermeiden.
Eine Beschichtung von Außen und Innen ist
anfällig gegen jede durch Risse oder nicht beschichtete Stellen eindringende
Feuchtigkeit, da diese nicht mehr austrocknen kann. Sorgfältiges Arbeiten und
exaktes Einhalten der Bedingungen sind erforderlich. Bei meinem halboffenen
Schuppen-Bauplatz wohl kaum zu verwirklichen. Ein Umzug in besser geeignete Umgebung für
die Beschichtungsarbeiten sollte meiner Meinung nach aber auch kein Hindernisgrund sein,
der gesamte Aufwand einer perfekt ausgeführten Epoxi-Beschichtung ist so groß, daß es
darauf auch nicht mehr ankommt.
Machbar ist die Sache. Einige zufriedene Eigner habe ich auf Traditionsregatten getroffen,
kritische Stimmen gab es auch.
Ist Tränken des Holzes mit Produkten auf Ölbasis eine Alternative?
Ich spreche hier nicht von ein paar Anstrichen, sondern wie in den Anleitung für Owatrol
gefordert von bis zu 30 Anstrichen naß in naß bis zur Sättigung. Bei Mahagoni ist diese
Prozedur sogar nochmals nach einigen Wochen zu wiederholen! Also auch keine schnelle,
einfache und billige Methode - aber die gibt es wohl eh nicht.
Dichtquellen der Planen soll so verhindert werden - warnt das technische
Merkblatt für Owatrol Desk Olje. Da ich allerdings mein Boot ausleisten will, soll
gerade dieses Quellen verhindert werden.
Soll ich nur die Planken im Unterwasserbereich
ausleisten?
Wie auf dem Bild zu erkennen, gibt es im Bereich der Bilge eine
deutliche offene Naht zwischen den Planken. Vier Planken auf jeder Seite sind von der
Breite her "richtige" Planken, danach ist das Boot mit Leisten von 3,5 cm Breite
aufgeplankt.
In den heißen Sommermonaten ging im Bereich dieser Leisten die Naht auf. Man konnte die
Sonne durchscheinen sehen. Diese Risse sind im nassen September durch erhöhte
Luftfeuchtigkeit verschwunden.
Was noch nicht geklärt ist:
- Erst ausleisten mit Epoxy, dann innen und außen mit Owatrol
sättigen?
- Ausleisten, von außen mit Epoxy beschichten, innen mit Owatrol
sättigen?
- Nur die breiten Planken im Unterwasserbereich ausleisten?
Momentan ist die Tendenz : Komplet Ausleisten, dann Owatrol satt, um
das Quellen auf ein vertretbares Maß zu reduzieren.
Gibt es Probleme bei der Kombination von Epoxy und Owatrol (Erst
Epoxi-Verklebungen, aushärten lassen, dann Owatrol)?
Gibt es beim Ausleisten zu Epoxy als Klebstoff Alternativen?
Werde mal die Damen und Herrn von Voss-Chemie (Vertrieb Owatrol)
etwas nerven :-)
Norbert